Es war vermutlich nie leichter, Aktien zu erwerben als im Jahr 2024. Dank moderner Broker und Neobroker können Anleger mit wenigen Klicks und zu minimalen Kosten Wertpapiere aus aller Welt kaufen und verkaufen. Diese Entwicklung ist zweifellos ein Segen für die Aktienkultur, denn sie öffnet den Kapitalmarkt für eine breite Bevölkerungsschicht und ermöglicht es, schon mit kleinen Beträgen an den globalen Märkten teilzuhaben. Doch genau diese Einfachheit birgt auch Gefahren. Die Welt der Geldanlage ist komplex, und wer unvorbereitet agiert, läuft schnell Gefahr, in diverse Fallen zu tappen – sei es durch psychologische Anfälligkeiten wie Panikverkäufe, durch dubiose Anbieter, die ihre Gewinne auf Kosten unbedarfter Anleger maximieren, oder durch steuerliche Nachteile, die unerwartet die Rendite schmälern können. In diesem Ratgeber-Beitrag werfen wir einen Blick auf die Fallstricke von Quellensteuern und wie ETFs und Fonds in HAC-Depots Ihnen dabei helfen, diese zu umgehen.
Was auf den ersten Blick wie ein kleiner Abzug erscheint, kann sich beim langjährigen Vermögensaufbau schnell zu einem signifikanten Verlust summieren. Deshalb werfen wir einen Blick auf die Bedeutung der Quellensteuer, erklären, wie sie sich auf Ihre Rendite auswirkt, und zeigen Ihnen, wie Sie sich durch strategische Investments und eine kluge Anlagestruktur davor schützen können.
Quellensteuer:
Was Sie wissen müssen und wie sie Ihre Rendite beeinflusst
Die Quellensteuer ist eine Steuer, die direkt an der Quelle des Einkommens, z. B. auf Dividenden oder Zinsen erhoben wird. Das bedeutet, dass sie von demjenigen einbehalten und an den Staat abgeführt wird, der das Einkommen auszahlt – sei es ein Unternehmen, das Dividenden ausschüttet, oder eine Bank, die Zinsen überweist. Die Höhe der Quellensteuer variiert je nach Land und Art des Einkommens. Beispielsweise beträgt die Quellensteuer in den USA bis zu 30 % auf Dividendenzahlungen an ausländische Anleger. Wer Aktien aus den Niederlanden, Großbritannien, Singapur, Luxemburg, Neuseeland, Japan, Griechenland oder Thailand besitzt, muss sich hingegen keine Sorgen machen, weil die Quellensteuer sich insgesamt nicht auswirkt oder gar nicht erst erhoben wird. Doch in einigen Ländern drohen Einbußen bei der Rendite!
Wird eine Quellensteuer eingezogen, hat sie direkte Auswirkungen auf die Nettorendite Ihrer Investments. Da die Quellensteuer bereits an der Quelle einbehalten wird, reduziert sie den Betrag, der Ihnen tatsächlich ausgezahlt wird. Dies schmälert Ihre Rendite. Es gibt zwar Doppelbesteuerungsabkommen (DBAs), die einen Vorabeinzug der Quellensteuer unterbinden, aber der Prozess ist oft komplex, wird von der Depotbank nicht angeboten, kostet hohe Gebühren oder kann nur auf Formularen in ausländischer Sprache beantragt werden (z. B. in Frankreich). Da Quellensteuern eventuell in Fremdwährung zurückerstattet werden, kann es sogar zu zusätzlichen Bankgebühren kommen. Für Privatanleger kann dies bedeuten, dass sie nicht den vollen Ertrag ihrer Investitionen realisieren, wenn die Quellensteuer nicht effektiv verwaltet wird.
Ausgewählte Staaten mit Quellensteuer
Land | Beispielaktien | Quellensteuer | Max. Anrechnung auf KapESt (D) | Max. Rückerstattung | Verjährung Ansprüche | Dauer Auszahlung |
---|---|---|---|---|---|---|
China | Tencent, Alibaba | 0-20 % | 10 % | 10 % | Unbekannt | Unbekannt |
Dänemark | Novo Nordisk, Vestas | 15-27 % | 15 % | 12 % | 3 Jahre | 6-24 Monate |
Finnland | Nokia, Fortum | 30 % | 15 % | 15 % | 5 Jahre | Unbekannt |
Frankreich | LVMH, TotalEnergies, Sanofi | 12,8 – 30 % | 15 % | 17,2 % | 4 Jahre | 24 Monate |
Italien | Eni, Generali | 26 % | 15 % | 11 % | 4 Jahre | 2-10 Monate |
Kanada | Royal Bank of Canada, Shopify | 25 % | 15 % | 10 % | 2 Jahre | 12-24 Monate |
Schweiz | Nestlé, Roche, Novartis | 35 % | 15 % | 20 % | 3 Jahre | 1-6 Monate |
Spanien | Banco Santander, Telefónica | 19 % | 15 % | 4 % | 4 Jahre | 18-36 Monate |
USA | Apple, Microsoft | 0-30 % | 15 % | 15 % | 1 Jahr | 6-12 Monate |
Es kann auch einfach gehen: „Easy process“ in den USA
In manchen Fällen ist die Erstattung aber auch einfach. So kann es vorkommen, dass Besitzer von ausländischen Einzelaktien automatisch die Dividende inklusive Erstattung gutgeschrieben bekommen – beispielsweise bei Aktien aus den USA.
Dividenden aus den USA unterliegen einer Quellensteuer von 30 %. Davon können 15 % mit der deutschen Abgeltungssteuer ver- bzw. angerechnet werden, während die verbleibenden 15 % zusätzlich von den amerikanischen Steuerbehörden zurückgeholt werden könnten. Allerdings ist in den meisten Fällen ein Antrag auf Erstattung nicht erforderlich. Denn üblicherweise wird die Quellensteuer bereits im Vorfeld automatisch auf 15 % reduziert. Dies geschieht, wenn Ihre Bank Teil des sogenannten „Qualified Intermediary Agreement“ (QI-Agreement) ist und wenn Ihr „W-8BEN“-Formular bei der Bank vorliegt, in dem Sie nämlich bestätigen, dass Sie in Deutschland steuerlich ansässig sind.
HAC-Hinweis: Bei HAC-Depots z. B. bei der DAB BNP Paribas sorgt HAC dafür, dass dies immer der Fall ist, sodass Sie nichts tun müssen.
Beispiel (s. Tabelle 1): Sie investieren in Aktien eines US-amerikanischen Unternehmens, das eine Dividende von 100 € (vereinfachte Annahme ohne Währungseffekte) ausschüttet. Da die USA ohne weitere Formulare eine Quellensteuer von 30 % auf Dividendenzahlungen an ausländische Anleger erheben, werden Ihnen zunächst 30 € Quellensteuer abgezogen. Sie erhalten also nur 70 € Dividende. Doch es geht noch weiter: In Deutschland müssen Sie auf die 100 € Bruttodividende zusätzlich noch die Abgeltungssteuer (+ SolZ und KiSt) zahlen. Dank des Doppelbesteuerungsabkommens zwischen Deutschland und den USA können Ihnen aber 15% der Quellensteuer auf die deutsche Abgeltungssteuer angerechnet werden. Mit Einreichung des Formulars „W-8BEN“ können Sie 15 % Steuerabzug simpel von vornherein vermeiden, denn Ihnen werden statt 30 EUR nur 15 EUR aus den USA abgezogen!
Steuerabzug | Ohne Antrag (Formular W-8BEN) | Mit Antrag Formular (W-8BEN) |
---|---|---|
Bruttodividende | 100 EUR | 100 EUR |
US-Quellensteuer | 30 % | 15 % (reduziert!) |
Nettodividende nach US-Steuer | 70 EUR | 85 EUR |
Deutsche Kapitalertragsteuer (25 %) | 25 EUR | 25 EUR |
Solidaritätszuschlag (5,5 %) | 1,38 EUR | 1,38 EUR |
Kirchensteuer (9 %) | 2,25 EUR | 2,25 EUR |
Anrechnung der US-Quellensteuer | 15 % | 15 % |
Verbleibende Steuerlast in Deutschland | 13,63 EUR | 13,63 EUR |
Endbetrag (nach allen Steuern) | 56,37 EUR | 71,37 EUR |
Falls die Reduzierung der Quellensteuer nicht beantragt wurde und der volle Satz (z. B. 30 % in den USA) einbehalten wird, können in Deutschland dennoch nur 15 % angerechnet werden. Der Rest führt zu einer Doppelbesteuerung. Deshalb übernimmt HAC diese Beantragung für Sie automatisch. Bei anderen Anbietern kann das anders sein.
Warum Fonds und ETFs bei der Quellensteuer punkten
Wenn Sie in einen Fonds oder ETF investieren, erwerben Sie ein einziges Wertpapier, das Ihnen Zugang zu einem breit diversifizierten Portfolio verschafft. Dieses Portfolio kann Aktien, Anleihen, Rohstoffe und andere Anlageklassen umfassen. Statt sich selbst um die Steuerfragen und die Verwaltung dieses breiten Spektrums kümmern zu müssen, übernehmen professionelle Fonds- und ETF-Manager diese Aufgaben für Sie. Dieser Service beinhaltet auch die steuerliche Optimierung der Quellensteuern.
Aktiv verwaltete Fonds bieten Flexibilität und Expertise
Aktiv verwaltete Fonds werden von erfahrenen Managern und spezialisierten Fachleuten betreut. Diese Experten kümmern sich nicht nur um die Auswahl der richtigen Investments, sondern auch um alle steuerlichen und administrativen Aufgaben, die mit internationalen Anlagen verbunden sind. Besonders bei der Rückforderung und Anrechnung von Quellensteuer haben diese Profis den Überblick, was für Sie als Anleger bedeutet, dass weniger Erträge durch Steuerabzüge verloren gehen.
Aktiv verwaltete Fonds bieten zusätzlich den Vorteil, dass die Fondsmanager durch gezielte Anlagestrategien die Steuerlast optimieren können. Sie können etwa bewusst in Länder investieren, in denen Doppelbesteuerungsabkommen (DBAs) günstigere Bedingungen für Quellensteuer bieten, oder in solche, die keine oder nur geringe Quellensteuer erheben. Darüber hinaus können Fondsmanager das Portfolio flexibel anpassen, um steuerliche Effizienz zu maximieren – eine Flexibilität, die passiven ETFs aufgrund ihrer Bindung an Indizes oft fehlt.
Irland als bevorzugter Standort für steuerlich effiziente ETFs
Ein besonderes Highlight unter den Fondsstandorten ist Irland. Hier gibt es für Anleger zahlreiche steuerliche Vorteile:
Keine Quellensteuer auf Ausschüttungen: Irland erhebt keine Quellensteuer auf Dividenden oder Zinserträge, die an ausländische Anleger ausgeschüttet werden. Das bedeutet, dass deutsche Anleger, die in irische ETFs investieren, keine zusätzlichen Steuerabzüge befürchten müssen. Das ist der Grund dafür, dass die meisten ETFs in Irland aufgelegt sind.
Günstige Doppelbesteuerungsabkommen (DBAs): Irland hat ein DBA mit den USA, das die US-Quellensteuer auf Dividenden für irische Fonds auf 15 % reduziert. Dadurch wird Ihre Rendite optimiert, ohne dass Sie selbst zusätzliche administrative Schritte unternehmen müssen.
Fazit: Steuerliche Vorteile durch Fonds und ETFs bei HAC nutzen
Durch die Investition in Fonds oder ETFs profitieren Sie von einer breiten Diversifikation und der professionellen Verwaltung Ihrer Anlagen. Besonders im Bereich der Quellensteuer bieten diese Instrumente entscheidende Vorteile, die Ihre Nettorendite maximieren und Ihnen gleichzeitig den Aufwand der steuerlichen Administration abnehmen. In den HAC Quant Fonds optimieren wir die Aktien-Portfolios so, dass Anteilhabern keine Nachteile durch Quellensteuerabzüge entstehen. In unserer digitalisierten Vermögensverwaltung „HAC-Geldanlage-Butler“, wählen wir speziell solche ETFs aus, die steuerlich optimiert sind, z. B. mit Domizil in Irland. So zahlen Sie nicht mehr Steuern auf Ihre Gewinne und Erträge als unbedingt nötig. Für viele Anleger ist dies ein entscheidender Vorteil, der den Unterschied zwischen einer mittelmäßigen und einer optimalen Anlageerfahrung ausmachen kann.
Sie haben Fragen zur Optimierung Ihres Depots? Sprechen Sie persönlich mit unseren Vermögensverwaltern.