„Es war einmal ein Traum, ein Traum von einem Portfolio, das in jeder Wetterlage bestehen konnte. Ein Portfolio, das stabil und zugleich flexibel war, das auf Wachstum ausgerichtet und doch vor Verlusten geschützt war. Ein Portfolio, das alles vereinte, was man sich als Anleger nur wünschen konnte. Dieser Traum wurde Allwetter-Portfolio genannt und er begeisterte die Menschen auf der ganzen Welt“, so könnte ein modernes Finanz-Märchen beginnen. Aber ist der Traum vom Allwetter-Portfolio ein Mythos oder eine reelle Chance für konservative Anleger? In diesem Ratgeber zeigen wir Ihnen verschiedene Allwetter-Konzepte und wie Sie sie umsetzen können.
Das Wichtigste in Kürze:
Diese Allwetter-Anlagekonzepte stellen wir Ihnen in diesem Beitrag vor:
- Warren Buffetts 90/10 Portfolio: Eine einfachere Alternative für den durchschnittlichen Anleger?
- Das klassische 60/40-Portfolio: Eine bewährte Anlagestrategie trotz historischem Einbruch im Jahr 2022
- Das Permanent Portfolio als konservative und stabile Anlagestrategie
- All Seasons Portfolio nach Ray Dalio
- Golden Butterfly: Beständigkeit plus Wachstumschancen
Aufzeichnung vom 04. April 2024: “Vermögen aufbauen mit System – Die Dividendenstars-Strategie”
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Woraus besteht ein Allwetter-Portfolio?
Doch wie sieht ein Allwetter-Portfolio in der Praxis aus? Hier gibt es natürlich unterschiedliche Ansätze, je nach Anlageziel und Risikobereitschaft des Anlegers. Grundsätzlich setzt sich ein Allwetter-Portfolio jedoch aus vier Anlageklassen zusammen:
- Aktien: Sie bieten langfristig hohe Renditen, sind aber auch volatil und können starke Kursschwankungen aufweisen.
- Anleihen: Sie sind weniger volatil als Aktien und bieten eine regelmäßige Verzinsung. Allerdings sind die Renditen derzeit sehr niedrig, weshalb viele Anleger auf alternative Anlageformen ausweichen.
- Rohstoffe: Sie können als Inflationsschutz dienen und bieten oft eine niedrige Korrelation zu anderen Anlageklassen. Allerdings sind sie ebenfalls volatil und können starke Kursschwankungen aufweisen.
- Bargeld: Es dient als sicherer Hafen und bietet eine hohe Liquidität. Allerdings bringt es derzeit keine Zinsen ein und wird durch die Inflation langsam entwertet.
Je nach Risikobereitschaft des Anlegers können die Anteile der einzelnen Anlageklassen unterschiedlich gewichtet werden. Ein konservativer Anleger wird beispielsweise einen höheren Anteil an Anleihen und Bargeld wählen, während ein risikofreudiger Anleger mehr auf Aktien und Rohstoffe setzen wird.
Das Allwetter-Portfolio ist also kein starres Konzept, sondern lässt sich individuell anpassen. Es bietet Anlegern die Möglichkeit, ihr Portfolio breiter zu diversifizieren und damit das Risiko zu streuen. Zudem ist es eine langfristige Strategie, die auf einen stabilen Vermögensaufbau ausgerichtet ist.
Diversifikation ist der Schlüssel zum Erfolg
Der Schlüssel zum Erfolg bei der Erstellung eines Allwetter-Portfolios ist die Diversifikation. Durch die Aufteilung des Kapitals auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Immobilien kann das Risiko reduziert werden. Mehr Grundlagen zum Thema Diversifikation bei der Geldanlage finden Sie in unserem Ratgeber „Die Macht der Diversifikation: Wie Sie Ihr Portfolio gegen Risiken absichern“
Ist ein Allwetter-Portfolio für jeden Anlegertypus sinnvoll?
Nein, wie so häufig lautet die Wahrheit eher „es kommt darauf an“. Wären alle Anleger immun gegen Börsenschwankungen, könnte die Sache ganz einfach sein. Da der Aktienmarkt historisch die höchsten Renditen aller seriösen Anlageklassen erwarten lässt, sollten Anleger zu 100 Prozent in ein global diversifiziertes Aktienportfolio investieren. Sie müssten dann nur hin und wieder die Gewichtungen anpassen. Würden sich die Kurse relativ geradlinig bewegen, wie es etwa das Bruttoinlandsprodukt tut, könnte ein reines Aktienportfolio für alle Anleger die beste Lösung sein.
Doch in der Praxis hat ein solches Portfolio den Haken, dass die Kurse im Zeitablauf viel stärker schwanken, als fundamental gerechtfertigt ist. Dafür gibt es verschiedene Gründe, wobei Kredithebel, wilde Spekulation und menschliche Verhaltenseffekte eine Hauptrolle spielen. Das verdeutlicht, dass die meisten Anleger als Teil der Masse die Schwankungen mehr oder weniger mit verursachen. Und es bedeutet auch, dass viele Anleger ein reines Aktienportfolio nicht dauerhaft ohne Fehler umsetzen können.
Ein junger Privatanleger mit sehr langem Zeithorizont kann zwar durchaus auf ein reines, diversifiziertes Aktienportfolio setzen. Dazu muss er von Vornherein planen, regelmäßig systematisch zuzukaufen und insbesondere auch Rücksetzer dafür zu nutzen. Mit einem langen Atem kann er so ein Vermögen aufbauen. Doch zum einen sind nicht alle Anleger mental dafür gerüstet – Stichwort Verhaltenseffekte. Und zum anderen unterliegen einige institutionelle Anleger gewissen Regularien, die ihren Spielraum deutlich einschränken. Aus diesen Gründen wurden im Zeitablauf verschiedene Portfoliomodelle entwickelt, die das Verhältnis von Rendite zu Risiko in ein besseres Verhältnis bringen sollen. Wir konzentrieren und dabei auf Modelle, die für Privatanleger relevant sind.
Warren Buffetts 90/10 Portfolio:
Eine einfachere Alternative für den durchschnittlichen Anleger?
Einer, der das pure Aktienportfolio für eine gute Idee hält, ist Investment-Legende Warren Buffett. Doch für den durchschnittlichen Anleger, der kein Aktienexperte ist, empfiehlt er eine etwas abweichende Variante: 90 Prozent in einem marktbreiten Index wie den S&P 500 und 10 Prozent in kurzfristigen Staatsanleihen. Diese Beimischung von zehn Prozent ist gerade im fortgeschrittenen Alter sinnvoll, wenn auch in schlechten Marktphasen drei oder vier Prozent des investierten Vermögens zur Lebenshaltung zu entnehmen sind. Statt dann in turbulenten Phasen Aktien zu schlechten Preisen verkaufen zu müssen, kann die Entnahme aus Staatsanleihen bedient werden. „Jeder wird damit gut zurecht kommen“, sagte Buffett in einem Interview mit CNBC zu seinem simplen Portfoliokonzept. „Es ist kostengünstig, es ist in eine Reihe wunderbarer Unternehmen investiert und es kümmert sich um sich selbst.“
Grundsätzlich können wir der Investmentlegende natürlich nur zustimmen. Doch auch hier gilt: Die Anlagestrategie ist nur so gut, wie sie auch dauerhaft und ohne verhaltensbasierte Fehler umgesetzt werden kann. Wer schon bei kleinsten Kursverlusten mit der Angst um sein Geld kämpft und den Betrag mitzählt, den das Portfolio unter seinem Höchststand liegt, wird mit einer Aktienquote von 90 Prozent kaum glücklich werden. Hier lohnt sich ein Blick auf konservativere Modelle. Eines davon ist das traditionelle 60/40-Portfolio, das auf Vanguard-Gründer und Indexanleger-Legende John Bogle zurückgeht.
Das klassische 60/40-Portfolio:
Eine bewährte Anlagestrategie trotz historischem Einbruch im Jahr 2022
Das 60/40-Portfolio ist ebenfalls simpel: 60 Prozent werden marktbreit in Aktien und 40 Prozent in mittel- oder langfristige Staatsanleihen investiert. Diese einfache Kombination funktionierte über viele Marktphasen hinweg außerordentlich gut, da beide Märkte über weite Strecken gering miteinander korrelierten. Anleihen stiegen oft dann, wenn Aktien Verluste machten. Auf diese Weise wurden Rücksetzer im langfristigen Anstieg der Kapitalkurve bzw. des Vermögens zumindest gedämpft. Dieser Effekt führte dazu, dass risikobereinigt deutlich höhere Renditen möglich waren als mit reinen Aktieninvestments. Allerdings erlebte das 60/40-Portfolio im Jahr 2022 einen historischen Einbruch. Denn es trat die ungewöhnliche Situation ein, dass sowohl Aktien als auch Staatsanleihen zur gleichen Zeit hohe Verluste verzeichneten.
Einem Beitrag auf PortfolioCharts.com zufolge schlug John Bogle neben dem 60-zu-40-Modell je nach Alter der Anleger auch abweichende Gewichtungen vor. Junge Menschen können demnach bis zu 80 Prozent in Aktien investieren, was dem Ansatz von Warren Buffett schon recht nahe kommt. Älteren Menschen im Ruhestand empfahl er dagegen eine Aktienquote von 50 Prozent. Wer es sich aber so einfach wie möglich machen möchte, kann diese Anpassungen ignorieren. Denn Bogle zufolge ist das 60/40-Portfolio bereits völlig ausreichend für alles, was man im Börsenleben wirklich braucht. Und der Erfolg gibt ihm recht: Über die Jahre performte es gut und wies dabei nur moderate Rücksetzer auf (siehe Grafik 1). Im Lauf der Zeit wurde es zum wahrscheinlich bekanntesten und meistgenutzten Konzept von allen.
Abb. 1) Klassisches 60/40-Portfolio. Die Grafik zeigt die jährlichen Renditen für den US-Markt seit 1970.
Quelle: portfoliocharts.com
Das Permanent Portfolio als konservative und stabile Anlagestrategie”
Abb. 2) Permanent Portfolio. Die Regeln sind einfach: Je ein Viertel wird in Staatsanleihen, Aktien, Gold und Cash gehalten, das Rebalancing erfolgt einmal im Jahr.
Quelle: eigene Darstellung
Ein weiterer einfacher, aber konzeptionell anderer Ansatz ist das „permanente Portfolio“. Diese Idee geht auf Harry Browne zurück, der 1981 das Buch „Inflation Proofing Your Investments“ mitverfasste. Einige Jahre später wurde das Konzept in „Why the Best Laid Investment Plans Usually Go Wrong“ adaptiert. Der Ansatz basiert auf der Analyse von Wirtschaftszyklen, die sich wiederholen, aber im Vorfeld kaum prognostizierbar sind.
Entsprechend simpel ist deshalb auch die beschriebene, dauerhafte Allokation. Die vier Anlageklassen Aktien, langfristige Staatsanleihen, Gold und Cash sollten gleich gewichtet und einmal im Jahr rebalanciert werden. Dabei stellt das Rebalancing implizit sicher, dass bei den Anpassungen relativ betrachtet billig gekauft und teuer verkauft wird. Denn im Kurs gefallene und damit untergewichtete Anlageklassen werden zugekauft und im Kurs gestiegene und damit übergewichtete Anlageklassen reduziert, um jeweils wieder auf die gleichen Gewichtungen zurückzukehren. Dabei bleiben der notwendige Aufwand sowie die Kosten sehr niedrig, da der Portfolioumschlag minimal ausfällt. Für einige Anleger mag das Konzept geradezu langweilig klingen – aber genau das ist es, was langfristig solide Portfolios ausmacht.
Gegenüber einem reinen Aktienansatz ist das Permanent Portfolio weitaus konservativer und weist deutlich geringere Schwankungen auf, da aus der Interaktion der Anlageklassen eine zusätzliche Diversifikation resultiert. Besonders stabilisierend wirkt dabei der Cash-Anteil, der abseits von Wechselkurseffekten keinen nominalen Schwankungen unterliegt. Für sehr vorsichtige und gleichzeitig geduldige Anleger, die Sicherheit höher bewerten als Rendite, könnte das Permanent Portfolio deshalb eine gute Wahl sein. Denn egal, in welcher Phase sich die Märkte befinden – Wachstum oder Rezession, Inflation oder Deflation – eine der Anlageklassen profitiert immer und kompensiert damit die Defizite einer anderen.
Die National Bank Financial und Kemp Family Wealth Management haben berechnet, wie gut das Portfolio in Bärenmärkten vor Verlusten schützte (Werte gerundet): 1973/74 verlor der Aktienmarkt 41 Prozent, aber das Portfolio legte 31 Prozent zu; von 2000 bis 2002 fielen Aktien um 37 Prozent, während das Portfolio um 7 Prozent stieg; und 2008 brach der Aktienmarkt erneut um 37 Prozent ein, doch das Portfolio verlor nur rund 2 Prozent. Insgesamt verfügt das Permanent Portfolio also in Krisen über eine bemerkenswerte Absicherung nach unten.
In Sachen Performance müssen dafür aber Abstriche gemacht werden. Vor allem der hohe Cash-Anteil ist real betrachtet mitunter sehr teuer, wenn die Inflationsraten steigen, da er keine laufenden Erträge erzielt. Auch der Goldanteil ist passiv und produziert weder Zins noch Dividende. Damit bleibt nur die Hälfte des investierten Geldes in den Anlageklassen Aktien und Anleihen, um Rendite zu erzielen. Entsprechend gedämpft sind also neben den Risiken auch die Renditen.
Viele Investoren haben den Ansatz deshalb adaptiert. Statt Cash wählen sie kurz laufende Staatsanleihen, die zumindest moderate Renditen erzielen, oder lassen diese Komponenten außen vor, sodass Aktien, Anleihen und Gold mit jeweils einem Drittel gewichtet sind. Bei starken Marktbewegungen bietet es sich zudem an, auch unterjährig zu rebalancieren, um Kurschancen noch effektiver zu nutzen. Allerdings sollte das nur bei ausreichend großen Bewegungen geschehen. Denn in normalen Marktphasen können Eingriffe dieser Art auch zu schlechteren Ergebnissen führen.
All Seasons Portfolio nach Ray Dalio
Im Grundsatz ist die Idee hier ähnlich zum Permanent Portfolio: Egal welche Saison, egal welches Wetter, das Portfolio soll möglichst immer funktionieren. Entsprechend auch die Bezeichnung als „All Seasons“ oder „All Weather“ Portfolio basierend auf dem Konzept des bekannten Hedgefonds-Managers Ray Dalio und dessen „All Weather Fund“.
Das Allwetterportfolio von Ray Dalio ist ein diversifiziertes Portfolio, das auf dem Konzept des Risk-Parity-Ansatzes basiert. Der Ansatz zielt darauf ab, die Risiken im Portfolio auszugleichen, indem die Gewichtung der einzelnen Anlageklassen auf Basis ihres Risikos statt auf Basis ihres Wertes angepasst wird. Dadurch sollen alle Anlageklassen im Portfolio gleichmäßig zur Gesamtvolatilität beitragen.
Das Allwetterportfolio setzt sich aus vier Anlageklassen zusammen: Aktien, Staatsanleihen, Rohstoffe und Gold. Die genauen Gewichtungen können je nach Portfolio variieren, aber in der vereinfachten Version, dem All Seasons Portfolio, besteht es zu 55 Prozent aus mittel- und lang laufenden Staatsanleihen, 30 Prozent Aktien und 15 Prozent Rohstoffen, wobei die Hälfte davon in Gold investiert wird.
Die Staatsanleihen sollen dazu beitragen, das Portfolio in Zeiten von wirtschaftlicher Unsicherheit und Deflation abzusichern, während die Aktien und Rohstoffe das Portfolio in Zeiten von wirtschaftlichem Wachstum und Inflation unterstützen sollen. Gold wird oft als sicherer Hafen betrachtet und soll in Zeiten von wirtschaftlicher Instabilität und Unsicherheit helfen, Verluste in anderen Anlageklassen auszugleichen.
Das Allwetterportfolio ist so konzipiert, dass es unabhängig von wirtschaftlichen Bedingungen funktioniert. Es soll sowohl in einem Umfeld mit niedriger Inflation und niedrigem Wachstum als auch in einem Umfeld mit hoher Inflation und hohem Wachstum erfolgreich sein. Das Ziel ist es, ein Portfolio zu schaffen, das robust genug ist, um sich den Herausforderungen des sich ständig ändernden Wirtschaftsklimas anzupassen.
Für Privatanleger bietet das Allwetterportfolio eine Möglichkeit, ihr Portfolio zu diversifizieren und ihr Risiko zu reduzieren. Es ist auch relativ einfach umzusetzen, da es sich auf eine begrenzte Anzahl von Anlageklassen konzentriert. Allerdings ist zu beachten, dass die genauen Gewichtungen und die Auswahl der Anlageklassen je nach individuellen Bedürfnissen und Risikotoleranz angepasst werden sollten.
Golden Butterfly: Beständigkeit plus Wachstumschancen
Der „Goldene Schmetterling“ ist ein eigenes Konzept des Betreibers von „PortfolioCharts“, einer kostenlosen Website, die viele Strategieportfolios abbildet. Auch dieser Ansatz ist ähnlich wie das Permanent Portfolio, aber etwas optimistischer. Es setzt zu jeweils 20 Prozent auf den breiten Aktienmarkt, Small Caps, langfristige Staatsanleihen, kurzfristige Staatsanleihen und Gold. Auf den ersten Blick mag der Name „Golden Butterfly“ etwas skurril erscheinen. Doch tatsächlich handelt es sich dabei risikoadjustiert um eine der besten Strategien überhaupt (siehe Grafik 3). Sie verbindet die Beständigkeit des permanenten Portfolios mit Potenzial für Wachstum, ohne dabei an die offensiveren Ansätze heranzureichen. Diese Kombination macht es für eine breite Gruppe von Anlegern interessant. So waren zum Beispiel in der Vergangenheit auch relativ hohe Entnahmeraten für Rentner möglich.
Abb. 3) Golden Butterfly Portfolio. Die Grafik zeigt die jährlichen Renditen für den US-Markt seit 1970. Demnach betrug der größte Drawdown nur knapp 10 Prozent.
Quellen: portfoliocharts.com
Abb. 4) 100-Jahres-Chart für Gold. Nach der Preisfixierung wurde der Goldpreis im Jahr 1971 „freigelassen“ und schoss nach oben. Doch auch seit Mitte der 1970er Jahre, als das eingepreist gewesen sein dürfte, legte das gelbe Edelmetall weiter erheblich zu – und ist damit potenziell rentabler, als es die Historie vor 1971 zeigte, die inzwischen keine Relevanz mehr hat.
Quellen: macrotrends.net, portfoliocharts.com
Für den hohen Goldanteil, der im Permanent Portfolio sogar noch etwas höher ist, hat der Ersteller des Golden Butterfly eine gute Erklärung. Demnach ist der Realzins, also der Marktzins nach Abzug der Inflationsrate, ein entscheidender Einflussfaktor für den Goldpreis. Sind die Realzinsen deutlich positiv, schneidet Gold schlecht ab, weil Anleger andere Vermögenswerte mit Zinsen oder Dividenden bevorzugen. Sind die Realzinsen dagegen sehr niedrig oder negativ – so wie es aktuell der Fall ist –, entwickelt sich Gold meist deutlich besser. Interessant ist aber vor allem seine Einschätzung zur generellen Profitabilität von Gold als Investment, die von vielen Profis wie etwa Warren Buffett kritisch gesehen wird. Doch das könnte auf einer falschen Betrachtung der Geschichte beruhen. Denn bis zum Ende des Bretton-Woods-Währungssystems Anfang der 1970er Jahre wurde der Goldpreis extern festgelegt und bewegte sich über viele Jahrzehnte kaum nach oben. Seitdem Gold aber frei am Markt gehandelt wird, ist es in 50 Jahren erheblich gestiegen (Grafik 4). Das gilt auch dann, wenn man den initialen Anstieg herausrechnet, der bis 1975 durch die Freigabe vermutlich historisch einmalig dynamisch verlief. In Rückrechnungen sollte demnach nicht die gesamte Historie von Gold verwendet werden, sondern nur der aus heutiger Sicht repräsentative Teil seit etwa 1975.
Fazit
Der Traum vom Portfolio für alles ist gar nicht so weit weg von der Realität, wenn man bereit ist, bei den Details ein paar Abstriche zu machen. Die wichtigsten Anlageklassen lassen sich über ETFs heute einfach abbilden und miteinander kombinieren.
Doch es gibt nicht DAS eine ideale Portfolio für alle Anleger. Die „richtige“ Wahl hängt stark von den Rahmenbedingungen ab: Wie alt ist der Anleger, wie ist seine persönliche und berufliche Situation, und wie sein Risikoempfinden? Diese und weitere Faktoren machen es unmöglich, eine allgemeingültige Empfehlung auszusprechen.
Unter den hier vorgestellten Konzepten dürfte aber für jeden etwas dabei sein, was in die engere Auswahl kommt. Doch egal, wie die Wahl dann ausfällt, eines haben alle systematischen, passiven Portfolios gemeinsam: Sie sind langfristig ausgerichtet und erfordern kaum Zeitaufwand, sodass Anleger sich auf das Wesentliche in ihrem Leben konzentrieren können. Bislang setzen das aber leider nur wenige Privatanleger in dieser Form um. Denn zu stark ist der Drang nach höheren Renditen, das Bedürfnis für Markt-Timing und der Einfluss von Verhaltenseffekten, die immer wieder das Ruder übernehmen. Um diese Dinge im Griff zu behalten, bieten sich regelmäßige Wissensvermittlung, eine aktive Community zum Diskutieren und die Reflexion des eigenen Verhaltens an. Das ermöglicht es, neben dem „instinktiven“ Taktieren um Risiken und Renditen den Abstand zum Markt zu wahren und bewährten Ansätzen zu vertrauen, die über lange Zeiträume beständig gute Ergebnisse erzielten
HAC Privatvermögen: Allwetter-Portfolio mit hanseatischer Note
Ein wichtiger Aspekt bei der Erstellung eines Allwetter-Portfolios ist der Kapitalerhalt. Unsere (digitale) Vermögensverwaltung ist darauf ausgerichtet, das Vermögen unserer Mandanten zu schützen und zu erhalten, und zwar in jeder politischen und ökonomischen „Wetterlage“. Wir setzen dabei auf langfristige Anlagen und meiden spekulative Investments, um das Risiko zu minimieren und gleichzeitig eine attraktive Rendite zu erzielen.
Das Besondere bei HAC ist, wir sind kein Robo-Advisor, sondern kombinieren die digitalen Vorteile eines Robos mit der menschlichen Betreuung durch kompetente Profis auf dem Niveau einer Privatbank. Unsere persönliche Betreuung steht im Mittelpunkt unserer Vermögensverwaltung. Wir legen Wert darauf, unsere Mandanten individuell zu betreuen und ihnen eine maßgeschneiderte Anlagestrategie anzubieten.
Stellen Sie Ihre individuelle Vermögensverwaltung digital zusammen
Durch unsere digitale Vermögensverwaltung können sich Interessenten ganz einfach online bei uns registrieren und ihr Geld professionell verwalten lassen. Dabei bieten wir eine transparente und kosteneffiziente Lösung, die auf die Bedürfnisse unserer Mandanten zugeschnitten ist. Wir arbeiten stets daran, unsere Portfoliolösungen zu verbessern und unseren Mandanten eine entspannte Geldanlage zu ermöglichen.
Wir richten auf Basis Ihres Risikoprofils eine passende Basisanlage für Sie ein, Sie wählen auf Wunsch aus einem Katalog spannender Investment-Themen. Ist Ihr Portfolio einmal eingerichtet, überwachen wir es laufend für Sie und nehmen Ihnen die gesamte Verwaltung Ihres Vermögens ab. Sie erhalten transparenten Einblick in Ihr Portfolio über unsere App.